Millionen von Menschen stehen im Tigray vor dem Hungertod...

‘It never rains, but it pours’. Diese alte englische Redewendung besagt, dass Katastrophen selten alleine auftreten. Wie sehr trifft dies auf den äthiopischen Bundesstaat Tigray zu, der gerade jetzt vor einer humanitären Katastrophe steht, deren Ausmasse die schockierende Hungersnot der 1980er Jahre noch übertreffen dürfte. Eigentlich hatte EE vor ein paar Tagen beschlossen vorläufig keine weitere Nothilfe zu leisten, da dies nicht zur Zielsetzung unserer Arbeit gehört. Wenn wir aber diese Bilder sehen, können wir ganz einfach nicht wegschauen!

Eine Schätzung, die in dieser Woche weltweit in den Medien auftauchte, legt nahe, dass ganze 91% der Bevölkerung des Tigray (über 5 Millionen Menschen) das Stadium äusserster Hungersnot erreicht haben. Covid 19, Heuschreckenplagen, Bürgerkrieg und das völlige Ausbleiben des kleinen Regens, der im März/April hätte fallen sollen, bedeuten, dass wieder einmal Millionen der schwächsten Bürger der Welt mit dem Tod durch Verhungern konfrontiert sind. Unsere Hoffnung, dass die sehr reale Nothilfe, die wir im vergangenen Jahr geleistet haben, mit dem Regen im März ein Ende finden könnte, hat sich durch das unerwartet heisse und trockene Wetter der letzten zwei Monate zerschlagen. Wir erhalten täglich Anrufe von der lokalen Regierung und unserem wunderbaren Manager über die Situation, die nun viel, viel schlimmer ist als alles, was wir in unseren 14 Jahren im Tigray erlebt haben.

Können wir die riesige Zahl von Toten aufhalten, die – ohne internationale Unterstützung – eintreffen wird, und die jetzt bereits am zunehmen ist? Nein, DAS können wir nicht. Wir sind jedoch von den Stadtbehörden von Mehoni um Folgendes gebeten worden und werden nun versuchen, diese nochmalige Nothilfe zu leisten: Für die nächsten vier Monate bis zum Beginn der Regenzeit wurden wir gebeten, die Familien der SchülerInnen an unserer Schule zu “adoptieren”. Dadurch können diese 1500 SchülerInnen und ihre Familien am Leben erhalten werden und im Gegenzug werden ihre Eltern dafür sorgen müssen, dass sie JETZT in die Schule zurückkehren. Unsere Schule wird diese Woche im Auftrag der Regierung wieder ihre Türen öffnen, aber aufgrund der vielen Probleme in der Region im vergangenen Jahr sind die Anreize, dorthin zurückzukehren, für die SchülerInnen (und deren Eltern) verständlicherweise gering.

Können Sie uns dabei helfen? Eine Familie mit 5-7 Personen über die nächsten vier Monate am Leben zu erhalten, kostet CHF 200. Wir können nicht versprechen, Fotos von allen Familien zu bekommen, aber wir werden zumindest in der Lage sein, Ihnen Namen zu nennen. Und Sie können sicher sein, dass JEDER Rappen dieser CHF 200 – oder welchen Betrag auch immer Sie sich leisten können – dieser Familie in Form von Nahrung und Wasser zukommen wird. Wir haben ein exzellentes und erfahrenes Team vor Ort, das seit einem Jahr in unserem Auftrag Nahrungsmittelhilfe ausliefert und in der Lage ist, dies zu bewerkstelligen.

Einer unserer Spender hat angeboten, den Betrag, den wir für Familienpatenschaften aufbringen können, bis zu CHF 5’000.- zu verdoppeln. Das entspräche 25 der rund 900 Familien, aus denen unsere Schulgemeinschaft besteht. Bitte helfen Sie uns, in den nächsten Tagen Patenschaften für mindestens diese ersten 25 Familien zu finden, damit wir von diesem grosszügigen Angebot Gebrauch machen können, um so weitere 25 Familien zu unterstützen! Für weitere Informationen können Sie sich gerne an unsere Projektleiterin Lesley (über info@ethiopianenterprises.org) wenden, die im Februar wieder in der Region war und über die aktuelle Situation gut informiert ist.

Spendentool (bitte mit dem Vermerk “Hungerkatastrophe”):
https://ethiopianenterprises.org/deutsch/spenden/

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