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Neue Toilettenanlage an der Lemlem Baro Schule

Endlich. Unsere neue Toilettenanlage an der Lemlem Baro School wurde am 20. März eröffnet. Eine grosse Menge von Regierungsbeamten und Eltern versammelte sich in der Schule zur Eröffnung. Dabei interessierten sich die Besucher nicht nur für die ihnen bereits bekannten Hock-Toiletten, sondern vor allem für die so genannten Calamino Zisternen, einem innovativen Regenwasser-Sammeltank, den die Bauern mit einer speziellen Gussform selbst herstellen könnten. Diese Zisternen wurden während unserer Zeit mit Helvetas in Hagereselam entwickelt, und wir hatten immer geplant, diese Innovation beim Bau der Toiletten in Raya vorzustellen. Das Regenwasser in den Zisternen wird für die Spülung und Reinigung der Toiletten und für die Handwäsche verwendet, und wir hatten in diesem Jahr grosses Glück: Im März füllte früher Regen die Zisternen für uns, so dass wir das fliessende Wasser an der Eröffnung demonstrieren konnten.

Die neue Anlage mit je 8 Zellen für Knaben und Mädchen in zwei separaten Gebäuden stellt eine enorme Verbesserung für die Schule und ihr allgemeines Hygieneniveau dar. Wir danken allen, die zu diesem Projekt beigetragen haben!

Ferien-Trainingsprogramm in Mehoni

Alle öffentlichen Schulen in Äthiopien arbeiten in einem Zwei-Schichten-System. Die Schüler besuchen die Schule entweder vormittags oder nachmittags, da es an Klassenzimmern und Lehrern mangelt, und die meisten öffentlichen Schulen wechseln wöchentlich Schüler und Schichten. Wenn eine Schule so glücklich ist wie die unsere und über eine eigene Bibliothek verfügt, können die Schüler vor oder nach ihrer Schicht in der Bibliothek arbeiten. Die meisten Schulen in der Region Raya haben jedoch keine Bücher, geschweige denn eine Bibliothek.

Angesichts dieser Situation war eine unserer Befürchtungen bei unserem ganztägigen Englisch-Trainingsprogramm für 166 Schüler der 8. Klassen während einer Ferienwoche, dass die SchülerInnen müde und launisch werden würden, wenn sie den ganzen Tag die Schule besuchen müssten. Aber wir hätten uns keine Sorgen machen müssen. Als Lesley sie an ihrem zweiten Morgen fragte, ob sie am Vorabend müde gewesen seien, leuchteten die Gesichter auf und sie riefen “Nein!”. Eine Schülerin sagte sogar, dass sie kaum geschlafen habe, da sie wissen wollte, was sie am nächsten Tag tun würden!

In einem Land, in dem Vorausplanung weitgehend nur eine Idee ist, war unsere Verantwortung für diese Woche gross. Wir mussten Unterrichtspläne erstellen, die die Kinder den ganzen Tag Englisch sprechen und hören liessen, die aber auch genügend Abwechslung boten, damit sie sich nicht langweilen konnten. Die Erstellung der Pläne für die Lehrer war eine grosse Aufgabe für Lesley, aber der Zeitaufwand hat sich gelohnt, da alle Lehrer daraus gelernt haben.

Es gab für die SchülerInnen zwei Grammatikblöcke pro Tag und einen neuen Wortschatzblock. Darüber hinaus gab es Kunstunterricht, Tanzkurse, Bibliothekslesekurse, Reinigungsunterricht (die Instandhaltung der Schule ist nach wie vor ein zentrales Anliegen) und Filme – alles auf Englisch. Während wir so vielen Menschen kein Mittagessen anbieten konnten, erhielten sie in der grossen Morgenpause jeden Tag einen anderen Leckerbissen: Trockenfrüchte und Nüsse, Gesundheitsriegel, Schokoladebiscuits, Bananen und Orangen (per Minivan aus Mekelle hinunter gefahren), und am letzten Morgen ihr eigenes wunderbares lokales Brot. Am Ende des Nachmittags am Freitag hatten wir eine Abschlussparty, auf der sie am “ferengi”-Tanz arbeiteten, den sie mit Leidenschaft in ihren Tanzkursen (zu Musik von Michael Jackson) gelernt hatten, und dann auch traditionelle Tänze tanzten. Auf der Party erhielt jeder auch einen Softdrink (teurer als ein Kugelschreiber und daher selten konsumiert) und einige der wunderbaren lokalen Erdnüsse, für die die Gegend bekannt ist.

Lesley wurde vom Englischlehrer von Lemlem Baro, 7 Studenten der Preparatory School mit sehr guten Englischkenntnissen und einem in der Schweiz ansässigen eritreischen Lehrer unterstützt, der für diese Woche als Freiwilliger mit uns gekommen war. Er war ein Lebensretter. Da die Eritreer die gleiche Sprache – Tirginya – sprechen wie die Menschen im Tigray, wurde er schnell an der Schule akzeptiert und bewies Reife und sehr gute pädagogische Fähigkeiten. Die SchülerInnen liebten ihn.

Das Trainingsprogramm war ein grosser Erfolg. Wir sahen echte Fortschritte in der Arbeit der SchülerInnen, und ihre Freude war offensichtlich. Dies war das erste Mal, dass sie eine solche persönliche Aufmerksamkeit und Anerkennung erhielten. Wir können nur hoffen, dass es möglichst vielen von ihnen helfen wird, ihre externen Prüfungen der 8. Klassen anfangs Juni zu bestehen.

Ein paar Gedanken zum Jahresanfang…

In Äthiopien wird Weihnachten von den Menschen, die Mitglieder der orthodoxen christlichen Kirche sind, am 7. Januar gefeiert. In vielen Dörfern im ländlichen Raya-Azebo im südlichen Tigray wird es jedoch keine Geschenke und kein besonderes Essen geben. Viele Familien haben einfach kein Geld, um etwas Besonderes zu kaufen.

Für Hunderte von jungen Waisenkindern in der Region wird ein sicherer Schlafplatz in den kommenden Wochen bereits ein Geschenk sein. Es gibt keine Waisenhäuser in Raya-Azebo. Und während die diesjährige Ernte besser war als viele zuvor, ohne geeignete Speicher und Regenwassersammelsysteme, könnte die nächste Katastrophe bereits in einigen Monaten wieder bevorstehen. Es gibt keine Zeit, sich zurückzulehnen, es gibt Arbeit zu tun.

Es ist oft schwierig und hart, in Raya-Azebo zu arbeiten. Es gibt überall viel Bedarf, aber um wirklich helfen zu können, müssen wir uns auf nachhaltige Ziele konzentrieren. Vor allem im vergangenen Sommer haben die Todesfälle von einem Dutzend High School Schüler aus unserer Gegend, die von Menschenhändlern in die illegale Migration gelockt wurden, deutlich gezeigt, wie wichtig unsere Unterstützung von Bildung und unser neues Stipendienprogramm für diese SchülerInnen sind. Wenn Teenager Hoffnung auf eine Zukunft haben, sind sie weniger geneigt sich von Lügen verführen zu lassen.

Im vergangenen Jahr haben wir den Umfang unserer Tätigkeit erweitert. An einer weiteren Schule in der Region haben wir einen Regenwasserspeicher errichtet und unsere beiden regionalen High Schools bei vielen Themen unterstützt. Wir haben Schulmöbel für eine Gruppe von Schulen zur Verfügung gestellt, die keine Schreibtische für ihre Schüler hatten, und Kleidung und Sportartikel für Gemeindegruppen und Schulen bereitgestellt. Wir haben uns entschieden und klar ersichtlich gegen die Korruption eingesetzt. Wir lösen derzeit das wachsende Hygieneproblem rund um die Lemlem Baro Schule und die Mehoni-Gemeinschaft, indem wir den Bau einer Toilettenanlage innerhalb der Schule finanzieren und überwachen, damit unsere Schüler nicht zusätzlich zu den Problemen beitragen. Dies ist ein teures, aber entscheidend wichtiges Unterfangen, und wir sind bei der Vorbereitung des Projekts in den letzten 2 Jahren zu richtigen Toilettenexperten geworden. Für dieses Projekt suchen wir dringend nach weiteren Mitteln!

Im Hinblick auf das Jahr 2019 und das zehnte Jahr der Arbeit von Ethiopian Enterprises in Nord-Äthiopien haben wir einige Untersuchungen zu den Auswirkungen unserer Arbeit durchgeführt. Wir können mit Stolz behaupten, dass sich unsere Bemühungen in diesen 9 Jahren positiv auf das Leben von 50’000 Menschen ausgewirkt haben, und das ist eine vorsichtige Schätzung. Die Details zu dieser Einschätzung werden wir zu Beginn unseres zehnten Jahres im Januar veröffentlichen.

Die Menschen in unserer Region wollen nicht auswandern, sie wollen keine Flüchtlinge werden. Sie wollen in Äthiopien bleiben und ein besseres Leben für sich und ihre Kinder schaffen. Der einzige Weg ihnen dabei zu helfen besteht darin, dazu beizutragen eine bessere Bildung und bessere Einrichtungen, besseres Wissen und Know-how bereitzustellen. Das ist es, was wir mit Ihrer Hilfe tun. Wir sind allen Menschen und Institutionen, die in diesem Jahr für unsere Arbeit gespendet haben, sehr dankbar. An besonders harten Tagen ist es Ihre Unterstützung, die uns entschlossen und fokussiert bei der Sache hält. Während die Vorstandsmitglieder von EE alle ihre Kosten selbst tragen, auch während oft wochenlanger Arbeit in Raya, sind die Kosten für unseren Bau und andere Unterstützungsarbeiten erheblich. Jeder gespendete Franken fliesst direkt in unsere Projekte, und wir hoffen, dass diejenigen von Ihnen, die uns 2018 geholfen haben, auch im kommenden Jahr bei uns bleiben werden, wenn wir unseren Weg fortsetzen. Unsere Reise in Raya ist noch nicht zu Ende.

Vielen Dank an Sie alle und unsere besten Wünsche für ein glückliches, gesundes Jahr 2019.                            Lesley, Thomas, André, Tatjana.

Die Ergebnisse sind da !

Einige unserer erfolgreichen Studenten der 10. Klassen…

Lesley, die Leiterin der Mehoni Schulprojekts, hat uns einige spannende Nachrichten aus Mehoni geschickt. Die Ergebnisse der hart umkämpften Prüfungen der 10. Klassen der Highschool sind nun da. Diese Ergebnisse bestimmen in hohem Masse die Zukunft der äthiopischen Studenten. Diejenigen, die mit einer hohen Punktzahl bestehen, haben die Möglichkeit, für zwei Jahre (in der 11. und 12. Klasse) in die sogenannte Preparatory School zu wechseln. Am Ende der 12. Klasse legen sie dann eine wettbewerbsintensive Prüfung ab, welche bestimmt, wer eine Universität besuchen darf.

Diejenigen, die mit etwas niedrigeren Punktzahlen bestehen, haben die Möglichkeit, die Lehrerausbildung zu besuchen. Diejenigen, die überhaupt nicht bestehen, müssen es noch einmal versuchen, wenn sie die Möglichkeit haben wollen, an einer anderen Ausbildungsstätte für Erwachsene zu studieren.

Von den Schülern unseres Pilot-Stipendienprogramms, bei dem bis auf zwei Schüler alle in der 10. Klasse waren, haben es 50% bis zur Preparatory School geschafft. In einer ländlichen Region, in der die meisten Highschools nur 10-20% der Schüler bis zur 11. Klasse bringen, ist dies ein sensationelles Ergebnis. Was nicht so toll ist, ist, dass unter diesen 11 Studenten nur eine Frau war.

Einige der verbleibenden Schüler können in diesem Monat die Option erhalten, die Lehrerausbildung zu besuchen. Sie werden, wie ihre Kollegen an der Preparatory School, weiterhin von uns unterstützt. Darüber hinaus haben wir nun 10 neue Schüler für das Stipendienprogramm ausgewählt, die von einer Reihe unserer Mitglieder und Spender unterstützt werden.

Die Schülerinnen und Schüler berichteten Lesley diese Woche, dass ihr Stipendium ihnen half, sich auf ihre schulische Arbeit zu konzentrieren und damit einen grossen Beitrag zu ihrem Erfolg leistete. Vielleicht ebenso wichtig war die moralische Unterstützung, die sie von Lesley und EE-Präsident Thomas Baumann sowie unseren Sponsoren erhielten. Das half ihnen, in der Schule zu bleiben. Viele von ihnen sind Waisenkinder oder Halbwaisen, die oft jüngere Familienmitglieder unterstützen müssen, und jemanden zu haben, der zum ersten Mal in ihrem Leben die Last teilt, war für sie eine ganz besondere Erfahrung.

Das Stipendienprogramm beweist seinen Wert !

So sahen unsere Stipendiaten nach einigen Monaten aus, in welchen sie zum ersten Mal in ihrem Leben Unterstützung erhalten hatten.

Früher in diesem Monat haben wir einige Details zu unserem neuen Stipendienprogramm für Mittel-schüler/innen in der Region Mehoni veröffentlicht (Artikel über Illegale Migration vom 16. Juli). Die Auswirkungen des ersten Jahres dieses Programms sind jetzt allen klar, und gute Nachrichten erreichten uns vor ein paar Tagen aus Mehoni. Von den 25 Schülern, die wir 2017/2018 unterstützt haben, haben 10 ihr letztes Highschool-Jahr in den Top 5% aller Schüler abgeschlossen (von 2’200 insgesamt!). Sie wurden bei der abschliessenden Preisverleihung in diesem Monat gefeiert. Unsere beiden Studenten im Uni-Vorbereitungsjahr belegten ebenfalls die ersten Plätze. Das bedeutet, dass mindestens die Hälfte unserer unterstützten Schüler/innen im September ins Uni-Vorbereitungsjahr gehen wird, und wir hoffen, dass es noch einige weitere dazu schaffen werden.

Alle Schüler haben sich bei uns für die Möglichkeit bedankt, die sie im vergangenen Jahr erhalten haben, und sie sind sich sicher, dass ihr Erfolg durch die Unterstützung, die sie erhalten haben (300 CHF pro Jahr), erheblich gesteigert wurde. Mit Ihrer Hilfe hoffen wir, die Anzahl der Stipendiaten für das kommende Schuljahr ab September mindestens verdoppeln zu können. Bitte kontaktieren Sie uns unter info@ethiopianenterprises.org wenn Sie eine/n Schüler/in im kommenden Jahr sponsern möchten!

Die Ferienpause hat nun begonnen und wir wünschen Ihnen allen einen schönen Sommer. Ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

Preise unter Bewachung eingepackt!

Letzte Woche fand die lang erwartete Preisverleihung am Ende des Schuljahrs an Mehonis Schulen statt, auch an unserer Projektschule Lemlem Baro. Es war schwieriger als üblich, die Preise bereit zu machen, wie Lesley aus Mehoni berichtet.

“Aufgrund meiner frühen Ankunft in Mehoni waren die Schulprüfungen noch im Gange. Es gab Regierungsbeamte, die die staatlichen Prüfungen der 8. Klassen an allen Schulen überwachten, und niemand ausser den Examenskandidaten und den Beamten durfte die Schule betreten. An drei Nachmittagen und Abenden arbeitete ich in einem kleinen Extraraum, den mir unser Hotel zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt hatte. Wir hatten wundervolle Preise, einige davon von der Volunteers’ Gruppe von GE Electric, einige von EE-Vorstandsmitglied Tatjana Meier und ihren Kollegen von IBM, einige von Swiss Re und sogar von der Limmattal Bahn! Ich habe über 200 Preise für Lemlem eingepackt, mühsam in einem kleinen Raum und ohne Hilfe, da die Lehrer
genau an den Tagen, die wir dafür vorgesehen hatten, Prüfungen an anderen Schulen überwachen mussten. Wir hatten sogar genug Material, um 20 schöne Preise für die besten zehn Schüler der 9. und 10. Klasse der Mehoni High School zur Verfügung zu stellen, wo wir unser Stipendienprogramm durchführen. Die Schule war entzückt.

Dank einer guten Ausstattung mit Farbstiften und Zeichenbögen konnten wir zwei weiteren Grundschulen aus unserer Gruppe der Unterprojekt-Schulen eine grosse Kiste mit Stiften, einem schönen Stapel von Blättern, sowie Spitzern geben. Sie waren begeistert. Und während ich packte, bekam auch ich meinen Nervenkitzel. An einem der Tage wo ich am Einpacken war besuchte der neue äthiopische Premierminister Raya und natürlich auch Mehoni als Hauptort. Er kam zum Mittagessen in unser Hotel. Als ich all den Aufruhr hörte, schlüpfte ich aus meinem Zimmer, um den Innenhof zu fotografieren, auf dem das Mittagessen aufgebaut wurde. Dabei wurde ich anscheinend beobachtet. Als ich das nächste Mal aus meinem Zimmer kam, sass ein bewaffneter Wachmann auf dem Balkon gegenüber meinem Zimmer!”

Herzlichen Dank an alle, die dieses hochwertige und wirklich hilfreiche Material gespendet haben.

Helfen Sie uns, illegale Migration zu stoppen!

Ethiopia Ala ist einer der Schüler, die wir im vergangenen Schuljahr unterstützt haben. Sponsoren erhalten pro Jahr zwei Updates über deren Fortschritte sowie eine Hintergrundgeschichte und ein Foto bei der Auswahl des/r Schülers/in.

Die folgende Geschichte ist in der Notstands-Region von Raya-Azebo, in welcher sich unsere Projektschulen befinden, nicht ungewöhnlich. Mit zu wenigen Plätzen in Mittelschulen und auf die Uni vorbereitenden Schulen (9. bis 12. Klassen) und praktisch ohne vorhandene Berufsausbildungen, ist die Verlockung der illegalen Migration enorm. Lesley berichtet aus Mehoni:

“Der Tag nach meiner Ankunft in Mehoni war in der Tat ein trauriger Tag. Während wir den Bau eines Regenwasser-Sammelsystems an einer unserer Unterprojekt-Schulen überprüften, sahen wir Gruppen von Menschen, die von Badschadsch-Autos (primitiven dreirädrigen Sammeltaxis der Region) zu Beerdigungen transportiert wurden. Es gab an diesem Tag sieben Beerdigungen in zwei Dörfern ausserhalb von Mehoni, vier davon für Studenten, die vor einer Woche ihre Abschlussprüfungen abgelegt hatten. Sie waren illegalen Migrations-Agenten zum Opfer gefallen.

Mit der Aussicht in Saudi-Arabien gut bezahlte Arbeit zu finden, hatten diese Agenten eine Gruppe von 15 Schülern im Alter zwischen 17 und 20 Jahren aus den Dörfern um Mehoni herum geködert. Natürlich mussten die Studenten oder ihre Familien für die “Hilfe” der Agenten bezahlen. Viele bleiben dabei auf unbezahlbaren Schulden sitzen.

Die Kinder wurden über Nacht zu einem Punkt gefahren, von dem aus sie zu Fuss in Richtung der Grenze von Dschibuti weitergehen sollten. Den wenigen zur Verfügung stehenden Informationen nach erhielten sie Landkarten für die Reise, hatten aber kaum genügend Verpflegung. Bedenken Sie, das sind Kinder, die kaum Wissen über die Welt haben, die aber verzweifelt nach einem Weg suchen, um Geld zu verdienen; vor allem, wenn sie glauben, dass sie nach den Abschlussprüfungen der 10. Klasse nicht die nächste Stufe der Schule erreichen werden.

Während ihres Marsches durch eine Wüstengegend starben zwei von ihnen an Durst und Erschöpfung. Ein dritter Student starb später, als er verunreinigtes Wasser trank – wahrscheinlich als sie unterwegs eine Siedlung durchquerten. Ein vierter Schüler wurde von Grenzsoldaten erschossen (wir wissen nicht, auf welcher Seite der Grenze), als er sich offensichtlich, nachdem er entdeckt worden war, der Festnahme widersetzte. Der jüngere Bruder dieses Schülers reiste mit uns nach der Beerdigung einen Teil des Weges zurück nach Mehoni und erzählte uns, was er wusste. Über das Schicksal der verbleibenden Mitglieder dieser Gruppe von jungen Menschen gibt es keine weiteren Nachrichten .”

SIE KÖNNEN UNS HELFEN, DIESE ILLEGALE MIGRATION ZU STOPPEN!

Letztes Jahr startete Ethiopian Enterprises ein Stipendienprogramm für Mittelschüler/innen, um jungen Menschen zu helfen sich in Raya eine Zukunft aufzubauen und dem Köder der Migrations-Agenten zu widerstehen. Für nur CHF 300 pro Jahr können Sie eine/n Schüler/in für Schule oder Berufsausbildung unterstützen und ihm/ihr helfen, eine Zukunft zu gestalten und damit einen positiven Beitrag zur Region von Raya zu leisten. Unser erstes Jahr dieses Programms 2017/18 war ein grosser Erfolg, und das Programm wird im neuen Schuljahr ab September 2018 ausgeweitet. Einige unserer Schüler/innen haben aussergewöhnlich gut abgeschnitten und können mit neuer Hoffnung in die Zukunft blicken. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie bereit wären, eine/n oder mehrere Schüler/innen in diesem Programm im kommenden Schuljahr zu unterstützen!

Unser neuer Mehoni-Prospekt ist erschienen!

Die neu gestaltete, reich illustrierte Informations- und Werbebroschüre über unser Mehoni Schulprojekt ist erschienen. HIER können Sie den neuen Prospekt sehen! Bitte helfen Sie uns das Projekt bekannt zu machen – verlangen Sie dazu für Freunde und Bekannte einige oder mehrere Exemplare der Broschüre über info@ethiopianenterprises.org ! Gerne lassen wir Ihnen diese per Post zukommen.

Jahresschluss-News aus Hagereselam und Mehoni

Unser langjähriges Projekt im Wassereinzugsgebiet von Hagereselam hat Ende 2017 nach acht Jahren seinen Abschluss gefunden. Das Projekt wurde von Ethiopian Enterprises finanziert und von Helvetas-Swiss InterCooperation in Äthiopien durchgeführt. Das Projekt in Hagereselam wurde während des vergangenen Jahres im gegenseitigen Einvernehmen mit den relevanten Interessengruppen langsam auslaufen gelassen .

Zu den Höhepunkten des Ausstiegsjahres zählte ein Permagarten-Workshop des internationalen Experten Peter Jensen, welcher von Ethiopian Enterprises finanziert wurde. Eine Gruppe von Hagereselams “Unternehmer”-Bauern nahmen an der Schulung teil und konnte Permagarten-Techniken in ihren eigenen Gartenparzellen umsetzen.

Während der letzten Wochen des Projekts liess Helvetas Äthiopien durch eine externe Firma eine umfassende Begutachtung durchführen, um zu sehen, was während der ganzen Projektdauer erreicht wurde. Die Erhebung widerspiegelt sowohl die Erfolge als auch die Mängel des Projekts und ist ein sehr hilfreiches Dokument. Sollte sich eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Landwirten von Hagereselam und Ethiopian Enterprises in Zukunft als angebracht erweisen, wird das Erhebungsdokument eine Basis für die Beobachtung der Fortschritte der Gemeinschaft zwischen dem Ende von 2017 und einem allfälligen zukünftigen Ausgangspunkt darstellen.

Nach einem herausfordernden Jahr 2017 in Mehoni, ist die gute Nachricht die, dass das Jahr positiv abgeschlossen wurde. Nach fast einem ganzen Jahr ohne Schulleiter, aufgrund eines hoffnungslosen Mangels an Schulpersonal in ländlichen Gebieten, hat unsere Projektschule Lemlem Baro zu Beginn des neuen Schuljahres im September endlich einen neuen und erfahrenen Schulleiter bekommen. Gleichzeitig wurden die anspruchsvollen und störenden Bauarbeiten zur Stabilisierung des Schulgeländes und zum Schutz der Schulgebäude gegen Hochwasser und Erosion abgeschlossen. Die Gestaltung des Geländes zwischen den Schulgebäuden wurde im Dezember abgeschlossen, und die Schweizer Flagge weht jetzt stolz auf ihrem Fahnenmast am Rande des grossen Pausenplatzes zusammen mit den Flaggen von Äthiopien und Tigray.

Äthiopien hat am Wochenende vom 6. und 7. Januar Weihnachten gefeiert, im äthiopischen julianischen Kalender ist das Ende Dezember. Die Schule startet wieder später im Januar und wir freuen uns auf ein neues Semester des Fortschritts an der Schule, in welchem der Schwerpunkt auf der Instandhaltung der neuen Gebäude der Schule und der Verbesserung der Ausbildungsniveaus liegen wird.

Bestes Training aller Zeiten

Lesley Stephenson und Thomas Baumann haben es geschafft, kurz vor dem Osterhasen in die Schweiz zurückzukehren, nachdem sie zwei spezielle Trainingsworkshops in unseren Projektstandorten in Hagereselam und Mehoni organisiert und daran teilgenommen haben.

In den Workshops wurde den teilnehmenden Gruppen das Permagarden-Konzept vorgestellt, das von Peter Jensen, einem weltweit tätigen Spezialisten für die Ausbildung im Bereich Garten/Ernährung, entwickelt wurde und der seit mehr als 20 Jahren in ganz Afrika in landwirtschaftlichen Projekten zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels tätig ist. Peter Jensen entwickelte die Permagarden-Methode vor über zehn Jahren und hat seitdem Hunderte von Gruppen in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern in dieser effektiven Methode ausgebildet. Durch die Anwendung spezieller Techniken zum Schutz des Gartens vor Überschwemmungen in der Regenzeit sowie durch einzigartige Grabtechniken und Bodenanreicherungsverfahren hilft Peter seinen Teilnehmern, die Qualität ihrer Gärten und der daraus zu ziehenden Lebensmittel weit über die Grenzen dessen, was von den meisten “normalen” Gärten erwartet werden kann, zu verbessern..

In Mehoni wurde das Training von Lehrern und Eltern aus 6 verschiedenen Schulen besucht, und diese Teilnehmer haben nun das Mandat, einen Permagarden in jeder ihrer eigenen Schulen zu schaffen. Wie in Lemlem Baro werden die Produkte aus den Gärten ausschliesslich dazu verwendet, Ressourcen zu sammeln, um die Kosten für die Instandhaltung der Schule zu decken. Von den Lehrern wird auch erwartet, dass sie ihre Schulgärten auch als Modelle für die weitere Schulgemeinschaft nutzen. Die Lehrer und Eltern waren begeistert von dem Training, das sie als “unser bestes Training aller Zeiten” bezeichneten.

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